11.09.2023
Das deutsche Gesundheitssystem legt großen Wert auf die Prävention von Krankheiten und die Förderung der Gesundheit. Ein zentrales Instrument hierfür ist das Präventionsbudget der gesetzlichen Krankenkassen, das durch den §5 SGB XI geregelt wird. Doch wie setzt sich dieses Budget zusammen, welche Höhe hat es und welche Krankenkassen tragen am meisten dazu bei? In diesem Beitrag geben wir Ihnen einen ersten Einblick.
Wie setzt sich das Präventionsbudget zusammen?
Das Präventionsbudget der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland wird durch die Beiträge der Versicherten finanziert. Jede Krankenkasse ist verpflichtet, einen festgelegten Betrag pro Versicherten für präventive Maßnahmen und Gesundheitsförderung auszugeben. Dieser Betrag wird jährlich neu festgelegt und orientiert sich an den gesundheitspolitischen Zielen und Prioritäten des Bundes.
Welche Höhe hat das Präventionsbudget?
Die genaue Höhe des Präventionsbudgets variiert von Jahr zu Jahr und hängt von den Beitragseinnahmen der Krankenkassen und dem festgelegten Betrag ab. Aktuell beträgt dieser 33 Cent pro Versicherten und wird im kommenden Jahr vorraussichtlich auf 35 Cent erhöht. Das Gesamtbudget beträgt für das Jahr 2022 etwa 21 Mio. EUR.
Welche Krankenkassen tragen am meisten zum Präventionsbudget bei?
Da das Präventionsbudget durch die Beitragseinnahmen der Krankenkassen finanziert wird, tragen die größten Krankenkassen mit den meisten Versicherten auch am meisten zum Budget bei. Dazu gehören unter anderem:
Die Techniker Krankenkasse (TK)
Die Barmer
Die DAK-Gesundheit
Die AOK
Die IKK classic
Diese Krankenkassen haben nicht nur die meisten Versicherten, sondern auch hohe Beitragseinnahmen, wodurch sie einen signifikanten Anteil am Präventionsbudget haben.
Nutzung des Präventionsbudgets durch stationäre Einrichtungen
Stationäre Einrichtungen können das Präventionsbudget nutzen, um gezielte Gesundheitsförderungs- und Präventionsmaßnahmen in ihren Einrichtungen anzubieten. Dies umfasst sowohl Gruppen- als auch Einzelangebote, die im Rahmen des regulären Pflegealltags durchgeführt werden können. Durch solche Angebote können Bewohner aktiviert, ihre Lebensqualität gesteigert und potenzielle gesundheitliche Risiken minimiert werden. Es ist eine wertvolle Ressource, die dazu beiträgt, den Alltag in stationären Einrichtungen gesundheitsförderlich und abwechslungsreich zu gestalten.
Zertifizierung durch die Zentrale Prüfstelle Prävention (ZPP)
Ein wesentlicher Aspekt bei der Nutzung des Präventionsbudgets ist die Zertifizierung der Maßnahmen durch die Zentrale Prüfstelle Prävention (ZPP). Die ZPP ist eine Einrichtung der gesetzlichen Krankenkassen und prüft Präventionsangebote auf ihre Qualität und Wirksamkeit. Nur Angebote, die von der ZPP zertifiziert sind, können in der Regel über das Präventionsbudget finanziert werden.
Die Zertifizierung stellt sicher, dass die finanzierten Maßnahmen den hohen Qualitätsstandards der gesetzlichen Krankenkassen entsprechen und einen nachweislichen Nutzen für die Gesundheit der Teilnehmer haben. Dies gewährleistet, dass die Mittel aus dem Präventionsbudget effektiv und zielgerichtet eingesetzt werden.
Für Anbieter von Präventionsmaßnahmen bedeutet dies, dass sie ihre Angebote von der ZPP prüfen und zertifizieren lassen müssen, um eine Finanzierung durch die gesetzlichen Krankenkassen zu erhalten. Dieser Prozess stellt sicher, dass die Angebote den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechen und einen messbaren Beitrag zur Gesundheitsförderung leisten.
Fazit
Das Präventionsbudget der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland spielt eine zentrale Rolle in der Gesundheitsförderung und Prävention von Krankheiten. Es wird durch die Beiträge der Versicherten finanziert und von den größten Krankenkassen maßgeblich getragen. Durch gezielte Investitionen in präventive Maßnahmen trägt das Budget dazu bei, die Gesundheit der Bevölkerung zu fördern und Krankheiten vorzubeugen.